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WASSERWISSEN A-Z
A
Aufbereitung - Wasser begegnen wir fast überall. In Städten plätschern dekorative Brunnen, Flüsse und kleine Bäche schlängeln sich durch die Landschaft. Jedoch entspricht das Wasser meist nicht einer Qualität, die es als Trinkwasser für den menschlichen Gebrauch auszeichnet. Auch für industrielle Zwecke müsste es bestimmte Voraussetzungen erfüllen. Eine Aufbereitung wird notwendig. Dabei wird die Wasserqualität gezielt verändert, damit das Wasser einem vorgesehenen Verwendungszweck, z.B. zur Verwendung als Trinkwasser, entspricht. Bei einer Wassseraufbereitung kann es sich um die Entfernung von Stoffen aus dem Wasser handeln (z.B. wird eine Enteisung, Enthärtung, Entsalzung u.v.m. durchgeführt) oder um eine Ergänzung von Stoffen und um eine gezielte Einstellung der Beschaffenheit des Wassers (z.B. Einstellung des pH-Wertes, Beeinflussung der Leitfähigkeit). Es gibt physikalische und mechanische Verfahren, chemische, biologische und Membranverfahren. Meist werden in einer Aufbereitungsanlage mehrere Verfahren zur Aufbereitung angewandt. Es kommt dabei auf die Art des Rohwassers an, auf dessen Qualität und darauf, für was das aufbereitete Wasser letztendlich verwendet werden soll.
B
Brauchwasser, Betriebswasser - Wir brauchen ständig Wasser, nicht nur um unseren Durst zu stillen. Täglich betätigen wir die Toilettenspülung, nutzen die Waschmaschine, gießen Blumen. Unternehmen und landwirtschaftliche Betriebe sind auf Wasser angewiesen. Denken wir auch an die Stadtreinigung und die Bewässerung von Parks und öffentlichen Grünflächen. Dieses Wasser besitzt meist keine Trinkwasserqualität. Es handelt sich um sogenanntes Brauch- oder Betriebswasser. Natürlich muss es bestimmte Voraussetzungen erfüllen. Für den landwirtschftlichen Gebrauch muss es beispielsweise frei von boden- und pflanzenschädigenden Stoffen sein. Kühlwasser darf Aggregate nicht mit Algen oder Kalk belasten. Für Dampfturbinen muss das Wasser salzfrei sein. In der Industrie ist meist eine Trennung Betriebs- und Trinkwasser üblich. Eine vom Trinkwasser getrennte Betriebswasserversorgung besteht im kommunalen Bereich nicht.
C
Chlor - Der Einsatz von Chlor ist besonders in der Industrie weit verbreitet. In direkten Kontakt mit Wasser gelangt es insbesondere als Desinfektiosmittel. Chlor wird in die Wassergefährdungsklasse 2 eingestuft. Dringen größere Mengen in Boden und Gewässer ein, kann das Trinkwasser Schaden nehmen. Chlor wird besonders in Schwimmbädern als Desinfektionsmittel eingesetzt, ebenso ist es Teil vieler Reinigungsmittel, die im Haushalt verwendet werden.
D
Dehydration (die altgriechische Wortwurzel ὕδωρ hydor steht für „Wasser“) bedeutet Austrocknung und bezeichnet einen Wassermangel des Körpers. Symptome sind z.B. Kopfschmerzen, Schwindel, Müdigkeit oder Krämpfe.
E
Enteisenung wird in der Wasserchemie die Entfernung der zweiwertigen Verbindungen des Eisens aus einem Wasser genannt. Grundwasser kann damit verunreinigt sein, jenach Art der Bodenschichten aus denen es gefördert wird. Die Enteisenung wird häufig mit Ozon herbeigeführt. Sie wird bei vielen Mineralwässern vorgenommen, da sich das Wasser sonst mit der Zeit braun färbt. Auf die Behandlung muss auf dem Etikett hingewiesen werden.
Entschwefelung: Gewässer werden zunehmend durch Säureeintrag belastet. Weniger über die sauren Niederschläge sondern meist indirekt über Zuflüsse. Der Säureeintrag verursacht Zellgifte. Die Geologie der Einzugsgebiete von Flüssen und Seen hat zudem einen großen Einfluss auf die Versauerung. Daher ist teilweise eine Entschwefelung des Grundwassers nötig. Stehen jedoch im Einzugsgebiet Gesteine wie z.B. Granit, Gneis oder Sandstein, wirken diese neutralisierend auf sauren Regen. Gewässer im Einzugsgebiet großer Kalksteinvorkommen haben kaum Probleme Versauerung.
Eiswürfel mit stillem Mineralwasser schmelzen langsamer und verwässern z.B. Cocktails weniger schnell.
F
Flüssigkeitsverlust von nur zwei Prozent des Körpergewichts schränkt die Leistungsfähigkeit ein. Bei fünf Prozent ist der Körper gezwungen, Blut und Gewebe Wasser zu entziehen, was bewirkt, dass das Blut dickflüssig wird und langsamer fließt. Die Sauerstoff- und Nährstoffversorgung der Zellen funktioniert dadurch eingeschränkt. Erste Symptome einer Dehydration treten auf. Ein Flüssigkeitsverlust von mehr 20 Prozent führt zum Tod.
G
Das Gehirn ist ständig „im Fluss“. Rund 1400 Liter Flüssigkeit durchströmen es täglich. Das ist so viel wie zehn Vollbäder!
H
Heilwässer gelten als Arzneimittel, da sie auf die Gesundheit des Menschen wirken können. Sie müssen vom Bundesgesundheitsamt als Arzneimittel zugelassen werden. Der Gehalt an Mineralstoffen ist das, was ein Heilwasser ausmacht. Für Heilwässer gelten die gleichen Bestimmungen wie für Mineralwässer.
I
...
J
Bei juvenilem (oder fossilem) Wasser handelt es sich um Wasser aus dem Erdinneren. Es ist von ursprünglicher Reinheit. Denn es war nie zuvor atmosphärisches oder Oberflächenwasser. Es entsteht aus Magmaherden und hat noch nicht am allgemeinen Kreislauf des Wassers teilgenommen (siehe Gegensatz „Vadoses Wasser). Heilwässer vom Typ 1 können z.B. juvenil sein. Juveniles Wasser stammt aus enormer Tiefe, u.U. viele Kilometer.
K
Kohlensäure (natürlich): Dass es im Inneren unserer Erde brodelt, dafür liefert nicht zuletzt die natürliche Kohlensäure in vielen Mineralwässern den Beweis. Freigesetzt vom abkühlenden vulkanischen Magma, dringt sie ins Tiefenwasser und bereichert so unser Mineralwasser. Wässer aus vulkanischen Regionen weisen oft einen hohen Gehalt an quelleigener Kohlensäure auf. Johann Jacob Schweppe entwickelte im späten 18. Jahrhundert ein Verfahren, mittels dessen sich Wasser mit Kohlenstoffdioxid versetzen lässt. Im 19. Jahrhundert begann man dann, Mineralwasser Kohlenstoffdioxid beizumischen. Die Kohlensäure dient der Haltbarkeit, da sie durch die Ansäuerung für ein stabiles antimikrobielles Milieu sorgt. Das Mindesthaltbarkeitsdatum sehr kohlensäurearmer Wässer ist oftmals kürzer. Kohlensäure im Wasser schmeckt vielen Menschen, sie regt die Magentätigkeit an, sie konserviert und tötet Bakterien. Daher setzen viele Betriebe ihren Mineralwässern Kohlensäure bei. Die meisten Mineralwässer weisen übrigens am Austrittsort einen nicht annähernd so hohen Kohlensäure-Gehalt auf, wie nach der Flaschenfüllung.
Kaffee und Tee mit stillem Mineralwasser zubereitet, entfalten ihre Aromen besser. Kaffee wird bekömmlicher, denn Mineralwasser neutralisiert die Bitterstoffe.
L
Leitungswasser (auch Trinkwasser) ist ein Gemisch aus etwa zwei Dritteln Grundwasser und einem Drittel Oberflächenwasser (z.B. aus Seen, Talsperren) und Wasser aus Brunnen in der Nähe von Naturgewässern (Uferfiltrat). Leitungswasser wird aufbereitet (siehe Trinkwasseraufbereitung) und ihm wird aus Hygienegründen u.a. Chlor zugesetzt. Je nach Herkunft des Leitungswassers kann es Nitrat enthalten und auch die Wasserleitungen in den einzelnen Haushalten wirkt auf die Qualität des Leitungswassers und können Schwermetalle wie Blei oder Kupfer abgeben. Leitungswasser muss aber in jedem Fall die Kriterien der Trinkwasserverordnung erfüllen.
M
Mineralwasser stammt aus natürlichen, unterirdischen, vor Verunreinigungen geschützten Wasservorkommen. Es muss am Quellort abgefüllt werden. Mineralwasser hat ernährungsphysiologisch eine Wirkung und darf erst als Mineralwasser bezeichnet werden, wenn es amtlich anerkannt wurde. Die Flaschen in die es gefüllt wird, dürfen höchstens zwei Liter fassen. Während es bei der Trinkwasseraufbereitung erlaubt ist, erheblich in das Produkt einzugreifen, darf Mineralwasser in seiner ursprünglichen Zusammensetzung nur eingeschränkt und nur mittels genehmigter Verfahren verändert werden. Erlaubt sind: der Entzug von Eisen-, Schwefel-, Mangan- und Arsenverbindungen, von Kohlenstoffdioxid und Fluorid; die Zusetzung von Kohlenstoffdioxid (CO2), wodurch im Wasser Kohlensäure (H2CO3) gebildet wird. Auf alle Behandlungen ist auf dem Etikett hinzuweisen.
Mineralstoffe wie Natrium, Calcium und Magnesium haben zahlreiche Funktionen im Herz-Kreislauf- und Nervensystem. Mineralwasser kann einen guten Beitrag zur Bedarfsdeckung dieser Mineralstoffe leisten. Natürliches Mineralwasser kann z.B. mit enthaltenem Calcium Knochen und Zähne stärken und Magnesium trägt zur Muskelentspannung bei. Mineralstoffe prägen den Geschmack von Mineralwässern. Achten Sie einmal darauf. Heimat kann man schmecken. Außerdem: Der menschliche Körper kann Elektrolyte nicht selbst bilden. Sie müssen zugeführt werden, z.B. über Mineralwasser.
Milchschaum wird besonders gut, wenn man der heißen Milch noch einen Schuss kohlensäurehaltiges Mineralwasser beigibt und die Milch erst dann aufschäumt.
N
Neutralisierung bedeutet im Zusammenhang mit Mineralwasser, dass es den Gaumen und die Geschmacksknospen der Zunge optimal vorbereitet, z.B. auf den Genuss von Wein. Außerdem wird mit Mineralwasser zubereiteter Kaffee bekömmlicher, weil Mineralwasser die Bitterstoffe im Kaffee neutralisiert.
Die Niere hat eine lebenswichtige Aufgabe im Körper: sie reinigt das Blut. Unterstützend wirkt eine Zufuhr von ca. 1,5 bis 2 Liter Mineralwasser pro Tag.
O
Oberflächenwasser - Es entstammt oberirdischen Gewässen wie Bächen, Seen und Flüssen oder noch nicht versickertem Niederschlagswasser. Oberflächenwasser ist also ein Mix aus Grund-, Regen- und Quellwasser und häufig auch aus Abwasser. Oberflächenwasser ist meist schweb- und schadstoffbelastet.
P
Der Begriff Porenwasser stammt aus den Geowissenschaften und bezeichnet den Wasseranteil in feinen Boden-Hohlräumen und in Gesteinen, die nah an der Erdoberfläche liegen. Der Wassergehalt in den Poren unterscheidet sich (z.B. in Granit, Tongestein,...). Er ist für das mechanische und hydrologische Verhalten des Bodens bedeutsam (Bodenbewegungen). Das Porenwasser bedingt die Verhältnisse im Grundwasser. Der Porenanteil im Boden ist essentiell für die Versorgung von Pflanzen. In der Bauchemie wird der Begriff Porenwasser für die Wasserfüllung in Hohlräumen von Baustoffen verwendet.
Q
Quellwasser bedarf keiner amtlichen Anerkennung. Es stammt wie Mineralwasser aus unterirdischen Wasservorkommen, muss aber keinen ernährungsphysiologisch wirksamen Mineralstoffe enthalten. Auf der Quellwasser-Flasche sind keine Hinweise zur Quelle, Herkunft und zu den enthaltenen Mineralien erlaubt.
Eine Quelle ist ein Ort, an dem Grundwasser auf natürliche Weise austritt. Quellbäche bzw. Fließgewässer können sich hier ausbilden.Versickert das Wasser nach kurzer Strecke wieder, nennt man diese abflusslose Quelle endorheische Quelle. Quellwasser kann in einer angelegten Quellfassung gesammelt werden. Wird das Grundwasser künstlich aufgeschlossen, handelt es sich um einen Brunnen. Quellen mit einem hohen Gehalt an gelösten gasförmigen oder festen Stoffen, werden als Mineralquellen bzw. als Heilquellen bezeichnet.
R
Rohwasser nennt man Wasser, das aus Grundwasser (aus Flach- oder Tiefbrunnen), Uferfiltrat (aus oberflächennahen Flachbrunnen) oder aus Oberflächenwasser (aus Fließgewässern, Seen, Talsperren) stammt.
S
Saunagänge stärken das Immunsystem. Anschließend benötigt der Körper viel Flüssigkeit. Besonders geeignet sind Fruchtsaftschorlen und natriumreiches Mineralwasser.
T
Tafelwasser begegnen wir z.B. immer dann, wenn wir Wasser aus einer Zapfanlage serviert bekommen. Dann handelt es sich immer um Tafel- oder Quellwasser, aber niemals um Mineralwasser. Quellwasser besteht aus verschiedenen Leitungswässern und Mineralwässern. Die Herstellung und Abfüllung ist überall möglich und so kann das Wasser mit unter weite Wege hinter sich haben, bis es in der Flasche ankommt. Tafelwasser muss nicht amtlich anerkannt werden. Es wird aufbereitet und darf mit Mineralien und Kohlensäure angereichert werden. Jedoch gibt es für alle Wässer (Quell- und Tafelwasser, Mineralwasser) Grenzwerte bezüglich ihrer Schadstoffbelastung.
Trinkwasserverordnung: Zweck der Verordnung ist es, die menschliche Gesundheit vor den nachteiligen Einflüssen, die sich aus der Verunreinigung von Wasser ergeben, das für den menschlichen Gebrauch bestimmt ist, durch Gewährleistung seiner Genusstauglichkeit und Reinheit […] zu schützen.“ (§ 1 TrinkwV 2001). Die Trinkwasserverordnung wurde in Deutschland am 21. Mai 2001 erlassen und stellt eine Umsetzung der EG-Richtlinie 83/98 „über die Qualität von Wasser für den menschlichen Gebrauch“ (98/83/EG) in nationales Recht dar.
U
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V
Vadoses Wasser wird auch als Infiltrationswasser bezeichnet. Dabei handelt es sich um versickertes Regenwasser. Vadoses Wasser hat am allgemeinen Kreislauf des Wassers teilgenommen. Dieses „unterirdische Wasser“ entstammt den oberen Erdschichten.
W
Wein und Wasser ergänzen sich sehr gut. Natürliches Mineralwasser mit Kohlensäure sensibilisiert die Geschmacksknospen. Der Mineralstoffgehalt sollte aber der geschmacklichen Dominanz wegen nicht über 500 Milligramm pro Liter liegen. Das gilt besonders in Verbindung mit jungem Wein. Sein Geschmack würde verfälscht. Kräftige Rot-oder Weißweine lassen sich hingegen mit höher mineralisiertem Mineralwasser kombinieren. Stark sprudelnd sollte es nicht sein. Gerbstoffe und Tannine vertragen sich nicht mit Kohlensäure. Weine mit Restsäue wie Beerenauslesen oder Gewüztraminer, wirken durch kohlensäurehaltiges Wasser erfrischend und weniger ausladend.
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